Vom Lauterfresser erzählt man unter anderen Streichen auch, daß er einst als Mühlknecht beim Simmelemüller in St. Virgil unterhalb von Seis am Schlern gedient habe. Als der
Knecht das verlangte Weiße« (Mus) und ,Lautere" (Suppe) nicht bekam, zauberte er dem Müller eine solche Menge von Ratten und Mäusen in die Mühle, daß der Meister das Wasser abkehren
mußte, um das Ungeziefer zu vertreiben.
In guten Stunden erwies der Lauterfresser den Leuten auch manche Wohltat; so zauberte er einem Bekannten, dem gerade ein wertvoller Gaul
verendet war, auf der Stelle ein stattliches, schönes Pferd als Ersatz in den Stall.
Einem seiner Freunde, dem Großplanerbauern in Lüsen, schenkte der Lauterfresser eine
Zauberrute, mit welcher der Großplaner allerlei unheimliche Dinge aufführte, so daß er später mit dem Lauterfresser vor Gericht gezogen und auch der Hexerei beschuldigt wurde.
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