Das herrlichste Wahrzeichen des Dolomitenlandes hat die Natur selbst erbaut, den Rosengarten, dessen Felstürme und Wände in unvergleichlicher Formenschönheit aus dem
Wäldermeer der Bozner Berge aufragen. Im Tageslicht, im Sonnenglanz, steht der Rosengarten wie eine Geisterburg aus der Urzeit unserer Erde, sein eigenstes Leben aber erwacht erst um die
Dämmerstunde. Da erglühen die schlanken Türme und Zinnen in überirdischem Purpurleuchten, das erst im hereinbrechenden Abend erlischt.
Dieses Alpenglühen des Rosengartens, der in
solchen Stunden wie eine geheimnisvolle Himmelsfackel über dem Schatten der Täler in heller Lohe brennt, ist in aller Welt berühmt und erscheint auch den Menschen unserer Tage wie ein
Abglanz der deutschen Heldensage, die ihre unverwelklichen Blüten um dies wunderbare Felsgebilde rankt.
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